Besorgniserregende Nachricht zum Welttag der Suizidprävention am 10. September: Immer mehr junge Mädchen und Burschen plagen Suizid-Gedanken. Diese sind das dritthäufigste Thema in der Online-Beratung unserer TelefonSeelsorge (TS). Die TS ist unter der kostenlosen Notrufnummer 142 und online – per Chat oder E-Mail – für Menschen in Krisen, in psychischen Ausnahmesituationen und für alle da, die sich etwas von der Seele reden oder schreiben wollen.
Nach wie vor ist Suizidalität ein großes Thema in Kärnten. Im Jahr 2023 haben sich im südlichsten Bundesland Österreichs 114 Menschen das Leben genommen. „Suizidalität ist – akut oder begleitend – immer wieder ein Thema in unseren Gesprächen. In unserer Onlineberatung bemerken wir, dass sich vermehrt Jugendliche und junge Menschen mit dem Thema beschäftigen. Seit Jahresbeginn wurden 690 Onlineberatungen durchgeführt, wobei Suizid nebst Beziehung, Familie, sozialem Umfeld und psychischen Erkrankungen das dritthäufigste Thema in den Chats und Mails war“, sagt Barbara Ogris, Leiterin unserer TelefonSeelsorge (TS). Sie bedauert, dass es nach wie vor keine oder kaum eine offene Kommunikation darüber gibt. „Dabei wäre die öffentliche Auseinandersetzung über Suizid wichtig, um Hemmschwellen bei der Suche nach Hilfe abzubauen. Denn das Da-Sein und offene Zuhören kann für viele schon äußerst entlastend sein“, so Ogris.
Anonyme Hilfe für eine positive Wende
Wenn sich Menschen in Krisen befinden und/oder unter suizidalen Gedanken leiden, ist es wichtig, mit ihnen in Beziehung zu treten und eine neue Perspektive im Leben zu schaffen, um Betroffenen wieder zu mehr Handlungsfähigkeit verhelfen zu können. „Hinter suizidalen Gedanken stecken oft subjektive Gefühle, wie Ohnmacht und Ausweglosigkeit“, weiß Ruth Radinger-Huber, Stellenadministratorin der Onlineberatung der Telefonseelsorge Kärnten. „Viele junge Menden reden beziehungsweise schreiben mit uns anonym und offen darüber und verspüren danach ganz oft eine große Erleichterung.“ Zuwendung und im Kontakt bleiben, sei es in Form eines Gesprächs, in Chats oder Mails, sieht Radinger-Huber als besonders hilfreich für junge Menschen.
Um auf den immer höher werdenden Bedarf an Onlineberatung zu reagieren, hat die Telefonseelsorge Österreich in den letzten Jahren ihr Angebot ausgebaut. So kann man nun täglich von 16 bis 23 Uhr mit gut ausgebildeten Onlineberater*innen chatten. Eine Mailanfrage kann jederzeit gestellt werden – innerhalb von 48 Stunden erhalten Ratsuchende eine Erstantwort.
Unterstützung in allen Lebenslagen
Aktuell sind rund 90 freiwillige und gut ausgebildete Mitarbeiter*innen in der TelefonSeelsorge Kärnten rund um die Uhr unter der Notrufnummer 142 für die Hilfesuchenden da. Rund 20 Mitarbeiter*innen davon begleiten Ratsuchende auch schriftlich in der Onlineberatung.
Die Telefonseelsorge ist immer auf der Suche nach neuen Freiwilligen. Der nächste Ausbildungskurs beginnt Anfang März 2025. Interessierte melden sich unter: telefon(at)caritas-kaernten.at.