Verteilung von Ziegen und Schafen
Wir verteilen regelmäßig nach Katastrophen Nutztiere an gebeutelte Familien, damit sie wieder eine Nahrungs- und Einkommensquelle haben. Denn der Besitz von Tieren wie Schafen und Ziegen macht unabhängig und ist so eine echte Hilfe zur Selbsthilfe. Wie eine solche Verteilung abläuft und warum wir die Tiere vor Ort kaufen, zeigen wir Ihnen hier anhand einer vergangenen Krise auf.
Der Norden Kenias erlebte 2017 eine beispiellose Dürre. Davon betroffen war insbesondere das nördlichste Bundesland Marsabit. Nach der ersten Akuthilfe haben wir 2018 mit unserem lokalen Partner Pastoralist Community Initiative and Development Assistance (PACIDA) Schafe und Ziegen an die von der Dürre am Stärksten betroffenen Familien verteilt. Auch die letzten Jahre blieben die Regenfälle aus oder waren immer wieder unzureichend, deshalb verteilen wir auch seit Mai 2023 wieder mit Hilfe von PACIDA Ziegen und Schafe an die vulnerabelsten Familien, die wieder einmal alles verloren haben.
Wirtschaft vor Ort stärken
Wir verteilen Nutztiere immer nach dem Prinzip der Umverteiltung. Das heißt, die Tiere werden auf dem lokalen Markt von Familien gekauft, die während einer Dürre nicht alle Tiere verloren haben. Diese werden dann von uns an Familien verteilt, die während der Krise alles verloren haben. Auf diese Weise wird die lokale Wirtschaft gestützt und es profitieren sowohl die Verkäufer*innen als auch die am stärksten Betroffenen. Ein erster Schritt Richtung Neuanfang und gestärkter Selbstständigkeit wird damit sichergestellt.
Wie funktioniert eine Verteilung von Nutztieren?
Die Verteilungen findet meist in nomadischen oder abgelegenen Siedlungen statt, deren Bewohner*innen massiv unter Katastrophen wie Dürren leiden. Die Tiere werden nummeriert und dann zugelost. Die Familien ziehen eine Nummer und bekommen dann entweder Schafe oder Ziegen zugeteilt. Bestätigt wird der Erhalt mit einem Fingerabdruck in Verteilungslisten.
Die Familien, die Tiere bekommen, werden in Gesprächen mit den Dorfältesten und den Bewohner*innen direkt ausgesucht. Das Auswahlkriterium ist die Einkommenssituation der Familie. Nur Haushalte, die alles oder fast alles während der Dürre verloren und nun kein Einkommen mehr haben, dürfen an der Verlosung teilnehmen.